Schulgemeinde Ringenzeichen
Der Schulkreis Ringenzeichen umfasste das Gebiet der früheren Rotten Ringenzeichen, Fetzisloh und Buch.
Anfangszeit
Mit der Einteilung der Schulkreise 1806 durch den Kanton Thurgau wurde das bisherige Schulsystem nur langsam besser. Es fehlte an geeigneten Schulbüchern, das oft verwendete Alte Testament entsprach nicht der damaligen Rechtschreibung. Die Schulvorsteher wussten nicht recht, was sie zu tun haben, es gab noch keine Schulhäuser, die Lehrer waren nicht einheitlich ausgebildet und wurden schlecht bezahlt. Und vor allem, die Kinder wurden oft zuhause gebraucht zum Arbeiten und nur sporadisch zur Schule geschickt. Es dauert viele Jahre, bis sich das allmählich besserte.
Schulentwicklung
1854 wurde eine Arbeitsschule für Mädchen eröffnet, mit eigener Vorstehrschaft bestehend aus 5 Frauen. 1876 wurde das Schulturnen obligatorisch, nur, es gab noch keinen Platz geschweige denn eine Turnhalle. Wie in allen Orten wuchs auch Ringenzeichen, und 1913 war das Zimmer mit 80 Schülern überlastet. Was tun? Es blieb nur ein Neubau, oder – man musste einen Teil der Schulgemeinde abtreten. So verhandelte man mit der Schulgemeinde Egnach und überliess ihnen die Schüler aus dem Dorf Buch. 1914 wird Lehrer Neuweiler angestellt, anfangs wegen Militärdienst nur wenige Monate Schultätigkeit, er bleibt aber 48 Jahre bis 1962. Der neue Lehrer Wettstein war überrascht, dass es keine Zeugnisse gab. Diese wurden jetzt beschafft. 1966 kam das Ende der Gesamtschule, Frau Naef übernahm die erste Klasse von ihrem Mann. Stark schwankende Schülerzahlen führten immer wieder zu Diskussionen über den Zusammenschluss der Schulgemeinden. Kurzfristig wurden sie mit Schüleraustausch in die eine oder andere Richtung gelöst. Im Jahre 2000 wurden alle Schulkreise im Egnach zur Volksschulgemeinde vereint, und 2016 die Schule Ringenzeichen aufgehoben.
Schulhaus Ringenzeichen

1824 wurde in Ringenzeichen ein neues Schulhaus gebaut. Bereits 1843 waren dringende Reparaturarbeiten notwendig, da sich die Decke des Schulhauses senkte. Ebenso wurden 2 neue Öfen eingebaut. 1880 verlangte das Departement weitere bauliche Massnahmen. Der obligatorische Turnplatz sollte endlich gebaut werden, und die Nähschule brauchte ein Zimmer. Jetzt integrierte man das Treppenhaus ins Schulzimmer, machte aus dem Schopf ein Arbeitsschulzimmer und plante einen Anbau für Eingang und Treppen. Weil aber durch den Umbau Tragwände fehlten, setzte man mitten im Schulzimmer eine Eisensäule, damit die Decke nicht einstürzte. Man glaubte nun, alle Forderungen erfüllt zu haben, doch nun stellte der Regierungsrat eine schier unglaubliche Forderung: Das Schulzimmer müsse um 30cm erhöht werden! Das sorgte für rote Köpfe, und der Aktuar schrieb damals im Protokoll das Wort „Chaos“ in der Versammlung. Das war zuviel, und man wollte alles zwei Jahre aufschieben. Aber der Regierungsrat insistierte, und so blieb den Ringenzeichern nichts anderes übrig, als die Forderungen umzusetzen. Man entschied sich, den Boden abzusenken, musste dann aber auch den Keller 30cm tiefer graben. Dies hatte zur Folge, dass Wasser in den Keller drang und die Schulgemeinde ums Haus eine Drainageleitung verlegen musste. 1931 wurde der Eingang mit einem Vordach überdeckt, 1933 ein Kiesplatz östlich des Schulhauses mit eisernem Reck als Spielplatz erstellt. 1945 das gesamte Erdgeschoss erneuert, danach präsentierte sich als "Vorbild eines Landschulhauses". 1968 wurde nördlich angrenzend ein grosser Rasenspielplatz gebaut.
Bilder / Fotos
Literatur
Rolf Blust, 2018, Aus der Geschichte der Primarschule Ringenzeichen 1650 - 2018
Protokolle der Primarschule Ringenzeichen
Egone Bruderer: Das Egnach und seine Bewohner, Geschichte der Schulkreise, 2003